Stigmata USA 1999 – 103min. 6k2yu

Review 6b2b1i

Die Wundmale der Hölle 2r5p5z

Review: Martin Gla

Der Jahrtausendwechsel war wenigstens auf der Leinwand von allerlei metaphysischen Erscheinungen begleitet. Es wimmelte von Geistern und Gespenstern, von Teufeln und von Toren, die zur Hölle führen. Jetzt mischt auch noch der Religionsstifter Jesus Christus im Horrorkabinett mit: Er steckt Patricia Arquette mit seinen Wundmalen an.

Während End of Days gelernt haben. Denn nicht alle katholischen Wunder sind getürkt.

In New York gibt es zum Beispiel eine Coiffeuse (Gabriel Byrne) gelingen, die Stigmatisierte vor dem virtuellen Kreuztod zu erretten?

Die Geschichte mischt kunterbunt alles zusammen, was sie sich aus den Regalen Religion/Esotherik und Grusel gerade greifen kann, ohne sich aus dem Sessel erheben zum müssen. Der Film präsentiert zum Beispiel wider alle theologische Vernunft das Phänomen der Stigmata als etwas, was via Reliquium übertragen werden kann wie etwa ein Schnupfen, und das in seinen Symptomen von der Teufelsbesessenheit schliesslich nicht unterscheidbar ist. Die Coiffeuse ist zwar vom heiligen Geist befallen, aber statt verzückt in religiöser Ekstase, wälzt sie sich in Fontänen von Blut und unsäglichen Schmerzen, greift mit teuflischem Bass und übermenschlichen Kräften den armen Priester an, so wie weiland The Exorcist (1973); wie dieser ist er ein Skeptiker, hin- und hergerissen zwischen Glauben und Wissenschaft. Genau so geht es auch uns als Zuschauer: Wir sind bereit, an das unmöglichste System zu glauben, solange es sich nur ein bisschen Mühe gibt, die paar Regeln zu befolgen, die es ja sogar selber aufstellen durfte. "Stigmata" aber schert sich einen Dreck um die theologische Stringenz seiner eigenen Glaubenssätze, durch die Vermischung von dämonischer Besessenheit mit religiöser Gnade wird es geradezu blasphemisch, und Rupert Wainwright, der Regisseur mit dem satanistisch klingenden Namen, soll dafür ewig in der Hölle schmoren.

Am Ende gibt es eine von der Diskussion um die Qumran-Rollen inspirierte "Auflösung", die ich hier nicht preisgeben will, obwohl sie im Lauf des Films recht gut vorbereitet wird. Soviel sei verraten: Es geht um die wirklichen, die authentischen Worte des Jesus von Nazareth, deren Öffentlichmachung die katholische Kirche um jeden Preis verhindern will, weil sie dadurch ihre Existenz bedroht sähe. Aus gutem Grund, denn die wahren und echten Worte von Jesus sind von einer solchen Banalität, dass selbst die Freikirchler zum Islam konvertieren müssten, würden sie publik.

Und auch die frommsten Kinogänger würden bei "Stigmata" wohl ihren Glauben verlieren, wäre da nicht Lost Highway ist sie heilig gesprochen. Und es sieht einfach gut aus, wenn ihr zuckender Körper von Gott durchdrungen wird.

01.06.2021

2
');var c=function(){cf.showAsyncAd(opts)};if(typeof window.cf !== 'undefined')c();else{cf_async=!0;var r=document.createElement("script"),s=document.getElementsByTagName("script")[0];r.async=!0;r.src="//srv.clickfuse.com/showads/showad.js";r.readyState?r.onreadystatechange=function(){if("loaded"==r.readyState||"complete"==r.readyState)r.onreadystatechange=null,c()}:r.onload=c;s.parentNode.insertBefore(r,s)}; })();

Dein Film-Rating 2f2m1z

KommentareAlle anzeigen 424e1x

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

& Registrierung

oliver_kramuschke 3a1x34

vor 8 Jahren

Blödsinner B-Movie, der versucht mit diversen Clip-Art Einschüben und rasanten Schnitten und Einstellungen Spannung zu erzeugen. Das täuscht aber nicht über den langweiligen und unglaubwürdigen Plot rund um Stigmata bzw. Religion vs. empirische Wissenschaft hinweg. Auch die Darstellung des Vatikans wirkt allzu schemenhaft und klischeebezogen. Auch können die Darsteller nicht überzeugen. Oliver KramuschkeMehr anzeigen


Mehr Reviews 5x501w

Heldin 6r22l

Bergers 425666

Ein Tag ohne Frauen 3w6t48

Monsieur Aznavour k1x69